Am Pfingstsamstag ist der Sportplatz des TuS Niedernwöhren das Mekka für Fußballbegeisterte. Anlässlich des 100-jährigen Vereinsjubiläums finden im Niedernwöhrener Beerbuschstadion die Kreispokalendspiele der Frauen, Altherren und Herren statt.
Frauen: TSV Algesdorf – SG Lindhorst/Beckedorf/Sachsenhagen (Sa., 13 Uhr): Die TSV-Frauen wandeln auf den Spuren der Algesdorfer Männer. Nach dem die Herren zuletzt zweimal den „Pott“ an den Deister holten, können nun die Algesdorfer Frauen den Titel holen. Im Damenfinale gehen die Algesdorferinnen als klare Favoriten in das Match. Der TSV fertigte im Pokalhalbfinale in Hin- und Rückspiel den SV Nienstädt mit 9:0 und 3:0 ab. In der Kreisliga stehen die Kickerinnen vom Deister als Meister bereits fest. In acht Spielen gab es 22 Punkte bei einem Torverhältnis von 32:1.
Aber Pokalendspiele haben bekanntlich eigene Gesetze. Darauf baut auch die SG Lindhorst/Beckedorf/Sachsenhagen. Die SG setzte sich im Halbfinale in einem richtigen Krimi gegen die TuSG Wiedensahl durch. Nach dem 3:2-Hinspielerfolg reichte der SG ein 1:1 im Rückspiel. Der Tabellendritte der Kreisliga musste in den Punktspielen gegen den TSV Algesdorf mit 0:2 und 0:5 zwei Niederlagen einstecken.
Altherren: VfR Evesen – MTV Rehren A.R. (Sa., 15 Uhr): Die „Oldies“ des VfR Evesen sind seit Jahren das beste Altherren-Team im Kreis. In der letzten Saison feierten die Evesener das Double und das soll in diesem Jahr erneut gelingen. Der VfR führt in der Kreisliga vor dem letzten Spieltag die Tabelle mit zwei Punkten vor der SG Lindhorst/Sachsenhagen an. Die Meisterschaft ist greifbar. Im laufenden Pokalwettbewerb blieben die Routiniers des VfR bislang ohne Gegentor. Auf dem Weg ins Endspiel gab es Siege gegen SG Enzen/Pollhagen-Nordsehl/Südhorsten (4:0), TSV Ahnsen (1:0) und SG Hespe/Liekwegen (3:0). Zuletzt schwächelte der VfR aber in den Punktspielen. Gegen den SC Rinteln spielte der Tabellenführer nur 2:2, beim SC Deckbergen-Schaumburg verlor der VfR sogar mit 0:1. Dadurch schmolz der Vorsprung der Evesener auf zwei Punkte zusammen. Der VfR will das Double verteidigen, der Fan-Bus ist bestellt. Abfahrt ist am Samstag, um 13.40 Uhr, am Sportheim des VfR Evesen.
Der MTV Rehren A.R. spielt in der Kreisliga eine sensationelle Rückrunde, schob sich aus dem Tabellenkeller ins gesicherte Mittelfeld und ist im Jahr 2012 das beste Altherrenteam. Der MTV zog überlegen in das Finale ein, feierte klare Siege gegen Beckedorfer SV (5:0), SG Lindhorst/Sachsenhagen (2:0) und SG Obernkirchen (4:1). Mit großem Selbstvertrauen gehen die Rehrener in das Finale, wollen dem VfR ein Schnippchen schlagen und den Pokalsieger entthronen.
Herren: SC Rinteln II – TuS Lüdersfeld (Sa., 16.30 Uhr): Die Rintelner Reserve sorgte im Pokalwettbewerb für Furore und erreichte nach 2009 erneut das Finale. Auf dem Weg ins Endspiel schaltete das Team von Trainer Afrim Sulejmani mit dem TSV Bückeberge (2:1), SC Auetal (4:2 nach Elfmeterschießen) und VfL Bückeburg II (5:3 nach Elfmeterschießen) bereits drei Kreisligisten aus. Jetzt soll mit dem TuS Lüdersfeld das nächste Team aus der Kreisliga dran glauben. Weitere Siege feierte der Sechstplatzierte aus der 1. Kreisklasse gegen den TSV Liekwegen (2:1) und TSV Hespe (1:0). Sulejmani hat eine gesunde Mischung gefunden. Die „jungen Wilden“ aus dem eigenen Nachwuchs werden von einigen Altherrenspielern geführt. Im Team herrscht eine tolle Kameradschaft und die Leistungskurve der Rintelner Zweitvertretung zeigt nach der Winterpause steil nach oben. In der Rückrundentabelle rangieren die Steinanger-Kicker auf Platz vier. In 14 Spielen gab es neun Siege, drei Unentschieden und nur zwei Niederlagen. Euphorie hat sich im Rintelner Lager breitgemacht. „Wir wollen das Spiel vor einer großen Zuschauerkulisse genießen und freuen uns auf das Duell mit dem TuS Lüdersfeld“, nimmt Sulejmani den Druck vom Team. Der TuS sei eine erfahrene Mannschaft und habe mit Jens Fahlbusch, Bujar Ademi und Carsten Marahrens einige Hochkaräter in der Mannschaft. Man müsse Ruhe bewahren und auf der Hut sein. „Wir setzen auf ein kompaktes Mittelfeld und müssen die Anfangsphase ohne Gegentor überstehen. Dann ist was möglich“, weiß der Rintelner Coach. Einziger Wackelkandidat ist Jérôme Bedey.
Auch der Endspielgegner ist eine kleine Überraschung. Der TuS Lüdersfeld bezwang auf dem Weg ins Finale keinen geringeren als den TuS Niedernwöhren. Im Viertelfinale besiegte die Bade-Elf den Kreisliga-Meister in einem super Spiel mit 4:3 und zerstörte damit den Niedernwöhrener Traum vom „Finale dahoam“. Weitere Erfolge gab es gegen SV Düdinghausen-Auhagen (3:1), SC Möllenbeck (5:2) und SC Deckbergen-Schaumburg (4:3 nach Elfmeterschießen). Dem Tabellen-12. der Kreisliga merkte man zuletzt in den Punktspielen schon an, dass das Saisonhighlight vor der Tür steht. Die Spiele wurden nicht mehr so konzentriert und mit dem notwendigen Biss absolviert. Es hagelte Niederlagen, aber der Klassenerhalt ist seit letzten Sonntag eingetütet. „Das Pokalendspiel war in den Köpfen der Spieler. Die letzte Bereitschaft hat gefehlt“, bemängelt Lüdersfelds Fußball-Obmann Daniel Richrath und warnt, den Kreisklassisten nicht auf die leichte Schulter zu nehmen: „Wer im Endspiel steht, der hat seine Klasse unter Beweis gestellt. Wir werden das Spiel machen, aber nicht ins offene Messer laufen.“ Der TuS musste noch zwei Nackenschläge verkraften. Markus Reh zog sich im Punktspiel gegen den TuS Niedernwöhren einen Kreuzbandriss zu und auch Trainer Dietmar Bade muss aus gesundheitlichen Gründen am Samstag passen. Für Bade wird Jens Fahlbusch die Verantwortung übernehmen.
Quelle: www.landes-zeitung.de